A u s z e i t
Wenn zwischen lauter Ansprüchen, Druck und Aufgaben, zwischen Social Media und Selbstvergleichen, zwischen hohen Zielen, Perfektionsstreben und tiefen Zweifeln kein Land mehr in Sicht zu sein scheint, tut es gut, nein, ist es dringend zu empfehlen, eine Auszeit zu nehmen. Darum geht es Ami Warning auf ihrem dritten Album „Auszeit“. „Auszeit“, das sind zehn Songs, die zehn Geschichten vom Hadern, Zweifeln, vom Ausbrechen, Ankommen, von Selbstermächtigung und Frieden mit sich selbst schließen erzählen. Ami singt von Gefühlen, wie alle sie kennen. Und kreiert dadurch eine berührende Intimität zwischen sich und ihren Zuhörer*innen, die auch in ihren Liveshows mit voller Bandstärke – neben ihr an der Leadgitarre sind noch ein Gitarrist, Bassist, ein Schlagzeug und Keyboard dabei – zu spüren ist. Das liegt an ihrem tiefenentspannten Sound, irgendwo zwischen Singer-Songwriter auf Deutsch und Hiphop-Beats. Aber auch an ihren Texten, mit denen sie uns wie eine kluge Freundin zur Seite steht, eine, die genauso wie wir alle noch eine Suchende ist. Da wäre zum Beispiel „Liebe is laut“, eine Kollaboration mit Mola, mit der sich Ami Warning nicht nur die Herkunft aus München teilt, sondern auch das Talent, in wenigen Worten ganze Vignetten voller Spannung zu schaffen und das Thema Beziehungen – und deren Ende – noch einmal neu und überraschend zur erzählen. Oder eben der Titelsong „Auszeit“: eine Hymne darauf, auch mal einen Gang herunter zu schalten, auf das eigene Bauchgefühl zu hören und sich zu erlauben, nicht nur zu kämpfen, sondern auch wieder Kraft zu schöpfen. Für das Jetzt. Für das Leben. Für unsere Auszeit.